WordPress Pagebuilder: Lohnt sich der Einsatz von Elementor, WPBakery, Divi, SiteOrigin, Visual Composer und Co.?
WordPress Pagebuilder sind dafür da, um Anwendern ohne Programmierkenntnissen zu ermöglichen, Websites und Blogs selbst zu entwickeln und zu gestalten.
So gesehen sind sie „die Idee hinter WordPress – zu Ende gedacht“. Gleich mehr dazu.
Was sind WordPress Pagebuilder und wozu gibt es sie?
WordPress ist eine Open-Source-Plattform mit nichts Geringerem als der Mission, das Blogging zu demokratisieren: Jeder Anwender soll auch ohne Programmierkenntnisse dazu befähigt werden, in seinem eigenen Blog Content im Internet zu veröffentlichen.
Eine spannende Anekdote: Die Mission von WordPress ist von Johannes Gutenberg (* 1400 – † 1468) inspiriert, dem Erfinder des Buchdrucks, der das Buch zum Massenmedium gemacht hat. Deswegen heißt die neuste WordPress-Benutzeroberfläche „Gutenberg-Editor“.
Bei der Demokratisierung des Bloggings durch WordPress gibt es nur einen Haken: Anwender ohne Programmierkenntnisse sind zwar in der Lage, Content auf ihrer Website zu veröffentlichen und zu bearbeiten – aber für die Gestaltung ihrer Website oder ihres Blogs sind letztendlich doch Programmierkenntnisse erforderlich.
Denn jeder Hobby-Anwender von WordPress weiß, dass es ohne Vorkenntnisse in den Programmiersprachen HTML, CSS, PHP und JavaScript gar nicht so einfach ist, z.B. die Farbe eines Buttons oder das Scrollverhalten eines Sliders zu ändern.
Genau dort setzen WordPress Pagebuilder wie Elementor, WPBakery, Divi, SiteOrigin und Visual Composer an: Sie versuchen, nicht nur die Veröffentlichung und Redaktion von Web-Inhalten für Nicht-Programmierer zugänglich zu machen, sondern darüber hinaus auch die Website-Gestaltung.
Wie gut das funktioniert, nehmen wir in diesem Artikel genauer unter die Lupe.
Wie funktionieren WordPress Pagebuilder?
Die meisten WordPress Pagebuilder können komfortabel als WordPress-Plugin installiert werden oder sind beim Kauf eines kommerziellen WordPress-Themes bereits enthalten. Wer zum Beispiel das Theme Bridge von Qode Interactive auf ThemeForest einkauft, stellt fest, dass es mit den Pagebuildern WPBakery und Elementor arbeitet.
WordPress Pagebuilder setzen in aller Regel einen WYSIWYG-Editor ein. Das steht für „What You See Is What You Get” und beschreibt eine intuitive Benutzeroberfläche, wo der Anwender seine Website zumeist im Drag-and-Drop-Verfahren visuell zusammensetzen kann. Der WordPress Pagebuilder erstellt dabei eine Vorschau in Echtzeit, die dem Nutzer eine ziemlich genaue Vorstellung gibt, wie die Website nach der Veröffentlichung im Frontend aussehen wird.
Jürgen Kühn, einer unserer Webdesigner und -entwickler, nennt Pagebuilder auch treffenderweise: „Klicki klicki – bunti bunti“.
Welche WordPress Pagebuilder gibt es?
Wir von svaerm haben als WordPress-Agentur die Erfahrung gemacht, dass insbesondere die folgenden 5 WordPress Pagebuilder bei deutschen Unternehmen beliebt sind:
- Elementor
- WPBakery
- Divi Builder
- SiteOrigin
- Visual Composer
Darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere Pagebuilder, die übrigens auch Sitebuilder genannt werden. Hier eine unvollständige Liste:
- Beaver Builder
- Themify Builder
- Brizy
- Thrive Architect
- WP Page Builder
- Oxygen
WordPress Pagebuilder: Pro und Contra
Pro | Contra |
Website-Gestaltung auch ohne Programmierkenntnisse möglich | Pixelgenaues Arbeiten unmöglich: Wer lang genug visuell im WYSIWYG-Editor bunte Flächen hin- und herschiebt, hat irgendwann eine schiefe und krumme Website |
Viele Gestaltungselemente, Module und Widgets ohne komplizierte Installation direkt verfügbar | Langsame Website-Ladegeschwindigkeit, da der Pagebuilder alle Eventualitäten abdecken und als Optionen anbieten muss, auch wenn immer nur ein winziger Anteil davon genutzt wird |
Dem Anwender kann es bis zu einem gewissen Grad erspart bleiben, die Programmiersprachen HTML, CSS, PHP und JavaScript zu erlernen | Jede Verschiebung im WYSIWYG-Editor, jede Speicherung fügt eine neue Zeile in den Quellcode hinzu – sodass später kein Programmierer einen Überblick gewinnen kann |
Kurzfristig kostengünstig: Unternehmen können ihre Website oder ihren Blog komplett inhouse oder mit einem soloselbstständigen Freelancer launchen | Langfristig teuer: Unternehmen, deren Anforderungen steigen und für die eine Pagebuilder-Website nicht mehr ausreicht, müssen eine Agentur zur Generalüberholung ihrer Website beauftragen (Relaunch ohne Pagebuilder) |
Komfortable Installation als WordPress Plugin oder als Bestandteil eines WordPress Themes | Pagebuilder „kapert“ die Funktionen von WordPress und kann Bugs, Inkompatibilitäten*, unerwartetes Verhalten und Sicherheitsprobleme auslösen |
Geeignet für Hobby-Anwender mit niedrigen Ansprüchen | Ungeeignet für Unternehmen mit Qualitätsansprüchen und besonderen oder spezifischen Anforderungen |
*Beispiel für Inkompatibilität: Unternehmen, die eine mehrsprachige WordPress-Website mit WPML betreiben möchten, können sich hier über Konflikte mit Pagebuildern informieren. Dazu einfach den Namen des Pagebuilders (z.B. Elementor) ins Suchfeld eingeben und bestätigen.
Lohnt sich der Einsatz eines Pagebuilders in WordPress?
Für Hobby-Anwender, Soloselbstständige und Kleinstunternehmen, die wissen, dass sie klein bleiben wollen, können Pagebuilder wie Elementor oder Divi unter bestimmten Voraussetzungen geeignet sein. Ein Beispielszenario:
- Schnelle Ladegeschwindigkeit und Google-Sichtbarkeit sind keine Erfolgskriterien
- Website wird nur selten aktualisiert
- Website wird dauerhaft inhouse oder durch vertrauenswürdigen Freelancer betreut
- Website-Betreiber möchte sich keine Programmierkenntnisse aneignen
In den meisten anderen Fällen raten wir jedoch von der Nutzung eines WordPress Pagebuilders ab. Für große Unternehmen aber auch kleine Unternehmen, die wachsen und flexibel bleiben wollen, wenn sich ihre Anforderungen mit der Zeit ändern, können wir keine Pagebuilder empfehlen. Das gilt insbesondere, wenn ihr Business ganz oder teilweise von ihrer Online-Sichtbarkeit abhängt.
Als WordPress-Agentur haben wir einfach zu viele schlechte Erfahrungen mit Pagebuildern gemacht. Uns erreichen häufig Anfragen, dass wir eine WordPress-Website erweitern, teilweise umgestalten, technisch auf den neusten Stand bringen oder um neue Funktionen ergänzen sollen.
Bei der Inspektion des Backends stellt sich dann heraus, dass es sich um eine Pagebuilder-betriebene Website handelt – und das Unternehmen möchte mit einer Agentur zusammenarbeiten, weil es zu kompliziert geworden ist, Änderungen an der Website inhouse oder durch einen soloselbstständigen Freelance-Programmierer umzusetzen.
Grund dafür sind durch den Pagebuilder entstandene Bugs, Inkompatibilitäten, Sicherheitsprobleme, langsame Ladezeiten, aufgeblähter Quellcode und Bedienfehler – und es ist so schlimm geworden, dass selbst diejenigen, die monate- bis jahrelang mit der Website vertraut waren, nicht mehr damit klarkommen.
An dieser Stelle können wir nur anbieten, die Website des Interessenten ohne Pagebuilder zu relaunchen, denn in dieser maroden Infrastruktur weiterzuarbeiten wäre nicht wirtschaftlich. Das Problem: Bei Unternehmen, die Kosten sparen wollten und daher einen Pagebuilder installiert haben, ist in ihrer Budgetplanung in aller Regel kein Website-Relaunch vorgesehen. Wenn insofern die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit einer Agentur fehlt, können wir leider nicht unterstützen.
Zusammengefasst: Meistens scheitert der Versuch, mit einem Pagebuilder Kosten zu sparen und es wird langfristig teurer als ohne.
Wir von svaerm legen großen Wert darauf, Sachverhalte unvoreingenommen und differenziert zu betrachten. Es kommt selten vor, dass wir uns so klar zu einem Thema positionieren. Aber manchmal gibt es eine einfache Erklärung. So wie hier: Denn in den meisten Fällen halten Pagebuilder schlichtweg auf lange Sicht nicht, was sie versprechen.
Alternativen zu WordPress Pagebuildern
Für Unternehmen, die WordPress nutzen möchten, aber keinen Pagebuilder, gibt es folgende Alternativen:
- Nutzen Sie eins der Standard-WordPress-Themes und verzichten Sie darauf, die Gestaltung Ihrer Website zu individualisieren.
- Lernen Sie HTML, CSS, PHP und JavaScript, um individuelle Themes zu programmieren, oder beschäftigen Sie Inhouse-Entwickler mit diesen Kenntnissen.
- Beauftragen Sie eine WordPress-Agentur, die Ihre CI in ein individuelles Theme übersetzt und auch wirklich nur diejenigen Module und Gestaltungselemente programmiert, die Ihre Website tatsächlich benötigt. Achten Sie darauf, mit einer Agentur zusammenzuarbeiten, die auf den Einsatz eines Pagebuilders verzichtet.
svaerm: (Ihre) Agentur für WordPress-Websites ohne Pagebuilder
Wir von svaerm programmieren individuelle WordPress-Themes, weil wir die Gefahren und Risiken von Pagebuildern kennen. Es gibt Dienstleister, die mit großspurigen Versprechungen und Niedrigpreisen locken, aber später erweist sich die fehleranfällige Infrastruktur des Pagebuilders als Kostenfalle. Wir zeigen hingegen transparent die Vor- und Nachteile auf und beraten hin zu wirtschaftlichen, langfristigen Lösungen ohne Pagebuilder.
In der Praxis heißt das, dass unsere Kunden selbst Content auf ihrer Website einstellen und bearbeiten können, aber Änderungen an der Gestaltung oder Technik werden durch die Agentur umgesetzt. Diese Form der Zusammenarbeit hat sich etabliert und unsere Kunden schätzen sie.
Websites mit individuellen Themes statt Pagebuilder sind in aller Regel weniger fehleranfällig, benutzerfreundlicher und schneller. Darüber hinaus können wir unsere Kunden mit verschiedenen Service-Leistungen unterstützen, z. B. Blog-Redaktion, Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Videoproduktion.
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